Dear Doug, Happy 85th Birthday!

Dear Doug,60 years ago you set the agenda to increase the collective ability to deal with urgent complex problems. And you succeeded in in every possible respect! Now it is up to mankind, that is all of us(!), to use and improve the collaborative tools in a way to solve today’s global problems. Thank you for trailblazing the first steps. Lots of health and joy to you!
sincerely
Matthias Müller-Prove, Hamburg, Germany
More greetings…

“Eine Net-Generation gibt es nicht” – Interview mit Rolf Schulmeister

Heute im Deuschlandfunk:
Gibt es die “Net-Generation” wirklich?
Der Kritiker der Digital-Natives-Diskussion, Rolf Schulmeister
Von Maximilan Schönherr

Transcription>>>

Der Erfinder des Begriffspaares der “digitalen Eingeborenen” und der “digitalen Einwanderer”, Marc Prensky, fordert in seinem Buch “Digital Natives, Digital Immigrants” ein komplettes Umdenken für den Lehrbetrieb. Zu seinen Kritikern gehört der Pädagogikprofessor Rolf Schulmeister.

“Prensky meint, er hat eine Generation von Studierenden, die dem Computer süchtig verfallen sind, die nur noch in Netzen lernen, nur noch über Kontakte lernen, die mehrere Dinge gleichzeitig tun, also Multitasking betreiben, die von dem Bildungssystem nichts anderes mehr erwarten, als dass man ihnen alles digital zur Verfügung stellt. Und das ist eine These, die einfach nicht stimmt. Wir haben jetzt über zehn große empirische Untersuchungen, die alle deutlich machen, dass die Studentengeneration, die wir haben, zu über 90 Prozent die Web- 2.0-Bewegung noch überhaupt nicht kennt und nicht nutzt.”

Rolf Schulmeister nimmt Marc Prensky in seiner Arbeit “Gibt es eine Net-Generation?” aufs Korn. Ihn macht es als Wissenschaftler skeptisch, dass der Amerikaner aus dem Bauch heraus eine Generation völlig veränderter junger Menschen erfindet und daraus den Anspruch auf eine neue Pädagogik fordert.

“Das Auge des Pädagogen liegt auf der Verschiedenheit der Lernenden und liegt nicht darauf, sozusagen ein einheitliches Bild einer kompletten Generation zu zeichnen.”

In seiner Arbeit führt Schulmeister eine Handvoll Studien zusammen, unter anderem auch eine von ARD und ZDF zum Medienverhalten junger Menschen, von denen keine belegt, dass diese anders funktionieren, fühlen, handeln, lernen als die ohne Computer aufgewachsene Vorgängergeneration. Der permanente Umgang mit den Maschinen bewirkt keinen neuen Menschentyp.

“Das, was die Jugend heute mit dem Computer macht: Sie arbeitet sehr viel, aber das dient der Kommunikation. Es ist also ein zusätzliches Instrument mit der Hauptfunktion der Kommunikation. Ich muss mich als Jugendlicher entweder auf der Straße oder über den Computer mit meinen Peers beschäftigen, sie kontaktieren. Ich möchte eine Gruppe um mich herum haben, die mit mir aufwächst, die mit mir eine Identitätsbildung betreibt und mir das Erwachsenwerden und gleichzeitig die Ablösung vom Elternhaus erleichtert.”
“95 Prozent der amerikanischen Studenten sind in Facebook. 80 bis 90 Prozent in Deutschland sind in der StudiVZ. Wikipedia und solche Dinge werden auch genutzt, nur: Alles andere, was web 2.0 ausmacht, also das interaktive Arbeiten im Netz, die kooperativen Elemente – die werden von maximal 5-10 Prozent von den Jugendlichen benutzt. Also Beiträge für die Wikipedia zu leisten, oder Web-Logs zu führen, aktiv zu führen.”

Rolf Schulmeister ist kein Reaktionär, der sich gegen moderne Themen verschließt, sondern an verknöcherter Didaktik und Frontalunterricht festhält. Im Gegenteil: er wünscht sich als Alt-68er viel mehr liberale Ideen der Studentenbewegung verwirklicht, als sie es heute sind. Heute, wo das Studium wieder Schule ist, eine einzige Hetzerei, verschult und ohne auch nur die Chance neuer Lehransätze.
Marc Prensky und seine Jünger hält er nicht für gefährlich, aber für extrem überschätzt. Eben: gehypt.

“Na ja, mich hat das aufgeregt, weil es einfach eine ganz freche Behauptung ist, um Geld zu schinden.”

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Quelle: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/computer/1097488/

Weiteres

Jörg Wittkewitz: Digital Natives – Gibt es überhaupt eine Generation Internet?
Rolf Schulmeister: Gibt es eine Net-Generation? (v3, 168 Seiten PDF)

Kommentare

Michael Wald: “maximal 5-10 Prozent von den Jugendlichen” find ich aber schon nicht schlecht!
Alexander Rausch: “Das, was die Jugend heute mit dem Computer macht: Sie arbeitet sehr viel, aber das dient der Kommunikation.”
Das ist auch für mich der wichtigste Aspekt des Ganzen. Von daher ist es in der Pädagogik ein wunderbares Medium, um die Schüler zu erreichen.
weiter: “Es ist also ein zusätzliches Instrument mit der Hauptfunktion der Kommunikation.”
Und genau das kann genutzt werden. Weg vom Frontalen, hin zu den kooperativen und partizipativen Möglichkeiten.
Ich finde den Hype – “Lösung für alles” vs. “Schlecht reden u. wissenschaftl. belegen” – für nicht angebracht. Das, was in den Rahmen gut hineinpasst nehmen, der Rest ist Privatvergnügen. Aber gar nicht im schulischen Kontext auf das Netz zu reagieren, das empfinde ich als grob fahrlässig den SchülerInnen gegenüber!
Jörn Hendrik Ast: Hey Matthias,
Danke für deine Beitrag zu dem Beitrag von Herrn Schulmeister. Ich vermisse einen Satz von dir persönlich dazu. Was war deine genaue Intention? Stimmst du ihm zu oder willst du des zur Diskussion stellen?
Ich habe Prensky in Belrin getroffen bei einer Keynote zum P5 summit und seine Präsentation war zwar sehr amerikanisch (aber hey man kann auch schlecht aus seiner Haut, als eben solcher und muss sagen er hat seine Ansichten merklich erweitert. Wir hier im übrigen auch, nach der doch recht kontroversen Diskussion unter Bridges&Stitches fand ich den Konsens unter: http://www.dnadigital.de/networks/blog/post.fwhamm:1

doch sehr schön!
Dein Punkt Alexander ist genau richtig, “Aber gar nicht im schulischen Kontext auf das Netz zu reagieren …empfinde ich als grob fahrlässig!”
Witzigerweise hat Prensky in Berlin auch genau darüber gesprochen, es kann einfach nicht sein das die lehrende Generation auf Schulen und Unis derart auf “business as usual” tut (ich meine vor zwei Jahren wurde mir noch verboten mit Wikipedia zu arbeiten an der Uni) die Delle im Universum ist buchstäblich da, da braucht es keine Umfragen, oder fragen die auch meine Netz- Buddys in Asien und Brasilien?
Ich denke wir können die Diskussion ob es Digital Natives gibt abhaken, es geht nicht um hyperintelligente jugendliche die bald den USB- Anschluss am Hinterkopf haben es geht darum wie wir unsere Zukunft gestalten, da sterben nunmal leider die alten von heute aus und die Jungen von heute kriegen das Zepter in die Hand.
Allerdings glaube ich das dieses Zepter schwerer zu tragen sein wird als irgendeines zuvor, das Erbe ist schwer die Aufgaben groß…zu groß für diesen Kommentar….lasst uns über sinnvolle Projekte sprechen das scheiss Zepter zu wuppen!

Que si?

MMP: Hallo Jörn Hendrik,
Rolf Schulmeister spricht mir aus dem Herzen, und tut das in einer fundierten Art, die ich sehr schätze. Ich habe mich schon häufiger mit dem Begriff der Digital Natives beschäftigt und komme nicht über den Punkt hinweg, dass ich ihn als Provokation empfinde. Ob man es will oder nicht schwingt da eine Polarisierung und somit Ausgrenzung zwischen (jungen) Insidern und (alten) Ousidern oder Zugezogenen mit. Wie Rolf Schulmeister es sinngemäß in http://www.zhw.uni-hamburg.de/uploads/schulmeister-net-generation_v2.pdf sagt (so auf den ersten 25 Seiten, weiter bin ich noch nicht): Bei “Digital Natives” handelt es sich um eine Metapher, eine, die das Antonym “Digital Immigrants” nach sich zieht. Und die Metapher trägt nicht, da es sowohl unter der einen Gruppe, als auch unter der anderen Experten wie Dumbasel gibt. Wozu also der Begriff?
“DNAdigital” geht in meinen Augen gerade noch, da ihr/wir uns damit weit genug von diesem eingeborenen/zugezogenem Begriffspaar entfernt haben. Als augenzwinkernde Gegenposition mag da mein Blog-Titel genügen: DNAhuman.
Peter Gräser: Hallo Zusammen,
5 – 10 % – das erscheint vielleicht wenig, aber es entspricht der “kritischen Masse”, die notwendig ist, gesellschaftliche Veränderungen auf den Weg zu bringen, wenn die Zeit reif dafür ist.

Von den sogenannten 68ern spricht man heute gerne als Generation. Tatsächlich beteiligt waren an den verschiedensten Aktionen und Foren lediglich rd. max. 15 % der entprechenden Alterskohorte. Wirkliche “Aktivisten” waren ca. 1 %. Erinnert das nicht an die 1-9-90-Regel?

Auch innerhalb von Gesellschaften (oder anderen Zielgruppen) breiten sich Veränderungen nicht explosionsartig aus. Im strategischen Marketing unterscheidet man nicht ohne Grund verschiedene Gruppen hinsichtlich ihrer Bereitschaft zu Innovationen: First Mover, Early Adopter, Follower – und Late Comer.

Das ist der eine Aspekt. Der andere:

Mit “digital natives” bezeichnet man die Generation, die in eine “digitalisierte Welt” hineingeboren wurde. Aber diese Welt war mit den ersten Home PCs und Arbeitsplatz-Rechnern, die ab den 70ern auftauchten nicht einfach da und fertig. Sie hat sich entwickelt und sie tut es noch. Und zwar kräftig.

Das betrifft zum einen die digitale Durchdringung der Arbeits- und Lebenswelt. Mit der Markteinführung des IBM PCs Anfang der 80er stand nicht am gleichen Tag auf jedem Arbeitsplatz ein Computer. Das war erst Ende der 90er der Fall. Was das Internet angeht, setzte die Entwicklung noch später ein. Mancher deutsche Dorfbewohner wartet bis heute vergeblich auf seinen Breitband-Anschluß. Nicht die theoretische Verfügbarkeit einer Technologie, sondern ihre reale Verfügbarkeit und breite gesellschaftliche Durchdringung ist also ausschlaggebend dafür, dass der zweite Teil des Innovationsprozesses überhaupt Breitenwirkung entfalten kann. Der nähmlich besteht darin, dass die Menschen lernen, diese neuen Technologien einzusetzen. Das bedeutet nicht nur, zu lernen, wie sie funtioniert, sondern vor allem, auszuprobieren, was man alles damit anstellen kann. Aus den vielen Möglichkeiten selektiert sich dann mit der Zeit ein Set von sinnvollen Einsatzszenarien heraus, der von der breiten Masse der Follower und Late Comer angenommen wird. Die Entwicklung der neuen sozialen Techniken folgt notwendiger Weise der Einführung neuer physikalischer Techniken.

Ergo: die Tatsache, dass in Deutschland erst 5-10% der Studenten Web 2.0-Technologien intensiv und kreativ einsetzen, ist kein Beleg dafür, dass es die Generation der digital natives – die Generation Y, wie sie in den USA genannt wird, nicht gibt. Diese Tatsache zu verkennen und damit die Konsequenzen zu verleugnen, die sich zum Beispiel für die Gestaltung unserer Arbeitswelt ergeben, ist fatal.

Ebenso fatal ist es allerdings, “digital natives” als Kampfbegriff im Generationenkonflikt aufzubauen. Allerdings empfinde ich mich auch nicht als “digital immigrant”, nur weil ich schon aus Altersgründen kein digital native sein kann. Eher als “digital creator”.
Bei Interesse mehr zum Thema Generation Y und Arbeitswelt der Zukunft in Kürze hier: http://www.meine-passage.eu/humane-marktwirtschaft
Wenn das der Fall ist, können wir von einer breiten Durchdringung sprechen.

Decca – Weihnachtsoratorium

Diese Schallplatte ist mit jedem modernen Leichtgewicht-Tonabnehmer abspielbar! Für optimale Sterowiedergabe empfiehlt es sich, einen Tonabnehmer nach internationaler Norm zu verwenden (Abtastspitze 15 Mikron, Spurwinkel 15 Grad). Zur Schonung bitte vor Staub, Erwärmung und Feuchtigkeit schützen. Genau senkrecht stehend oder auf glatter Unterlage waagerecht liegend aufbewahren.
This record can be played with any light-weight pick-up. To attain the most impressive Stereo performance it is commandable to use a pick-up according to the international standard (tip radius 0,5–0,7 mil, tracking angle 15°). Please protect record from dust, heat and damp ness. Please store record in vertical position or horizontal on flat shelf.
Abgabe-Bedingungen (nur für Deutschland): Die Überspielung unserer Schallplatten auf Band oder Draht, sowie das Mitschneiden von Rundfunksendenungen unserer Schallplatten, auch zum privaten Gebrauch, ist verboten. Zur Vermeidung unerlaubter Überspielungen sind den Händlern Verleih, Vermietung und Auswahlsendungen nicht erlaubt.

-DECCA

Zukunft braucht Herkunft – Weizenbaum. Rebel At Work. am 21.9. in Berlin


>>> Fwd >>>
Der Dokumentarfilm »Weizenbaum. Rebel at Work« wird auf der 13. GI-Fachtagung »Informatik und Schule – INFOS 2009« an der Freien Universität Berlin aufgeführt. Gezeigt wird der Film an der FU am 21. September 2009 um 18:00 Uhr im Hörsaal 1a der Rost-/Silberlaube, Habelschwerdter Allee 45, Berlin-Dahlem; im Anschluss findet eine Diskussion mit den Filmemachern statt. Der Film gehört zur Eröffnung der Konferenz, die ihr 25-jähriges Bestehen in Berlin begeht. Und er passt zum diesjährigen Motto: Zukunft braucht Herkunft.
Der 80-minütige Dokumentarfilm von Silvia Holzinger und Peter Haas porträtiert den deutsch-amerikanischen Informatikpionier und Gesellschaftskritiker Joseph Weizenbaum. In Berlin geboren, verließ Joseph Weizenbaum Deutschland 1936 und kehrte nach über 60 Jahren dorthin zurück. Der Film ist zugleich die erzählte persönliche Lebensreise des 85-jährigen „Rebellen“ und die Geschichte einer Jahrhunderterfindung, die des Computers.
“Der Film eröffnet gleichsam unsere Konferenz, die ihr 25-jähriges Bestehen in Berlin begeht. Er passt zum diesjährigen Motto: Zukunft braucht Herkunft” sagt Bernhard Koerber, Leiter der Tagung vom Fachbereich Erziehungswissenschaften und Psychologie, der die Filmemacher an die Freie Universität Berlin eingeladen hat.
Von Joseph Weizenbaum heißt es, er habe das Geschichtenerzählen in die Wissenschaft zurückgebracht. Im Film erzählt der alte Herr, der unter Informatikern zur Kultfigur geworden ist, sein Leben in Anekdoten und Exkursen. Er berichtet, wie er zum Professor am renommierten Massachusetts Institute of Technology ernannt wurde und wie es zu »ELIZA« kam, seinem wohl bekanntesten Beitrag auf dem Gebiet der Informatik. Der Zuschauer erfährt auch sehr Persönliches über den Gesellschaftskritiker und nimmermüden Mahner.
»Wir durften unseren Film bislang an mehr als 40 Orten präsentieren. Mit unserem Digitalen Kino in der Hochschule knüpfen wir an eine alte Tradition an und verstehen uns als Kulturbrücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft! Der Film hat seinen Weg in unzählige Schulen, Hochschulen und Medienzentren gefunden«, so Silvia Holzinger und Peter Haas, die für den unabhängig produzierten Film 2007 den Wolfgang von Kempelen Preis für Informatikgeschichte erhielten.
Die Veranstaltung findet bei freiem Eintritt statt, und ausdrücklich lädt die Freie Universität auch interessierte Zuschauer ein, die nicht an der Tagung teilnehmen.
Die Website zum Film bietet viele zusätzliche Materialen zum Download: www.ilmarefilm.org.
Weitere Informationen
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