Innovation durch Inklusion

Thorsten Wilhelm  hatte folgende Gäste zum Panel Innovation durch Inklusion eingeladen: Brigitte Borneman, Paul Pagel, Dr. Kirsten Bergmann, Matthias MProve und Jörg Morsbach.  Die Session kann nun im Kanal von eparo nachgeschaut werden:

à propos

Zwei Beamer Usability @mprove

Es war ein Experiment einmal mit zwei Projektoren zu arbeiten.
Es hat funktioniert! 🙂


Dewey, Huey und Louie an der Decke

Da kein Präsentations-Tool zwei Beamer gleichzeitig ansprechen kann, galt es zunächst eine Konfiguration zu finden, die sowohl bei der Ausarbeitung des Vortrags, als auch in der Live-Präsentation eine gute und robuste und vertrauensvolle Umgebung bietet.

Technisch war es in der Vorbereitung ein Keynote-Dokument, das für zwei Screens konzipiert wurde: ungerade Folie links – gerade Foliennummern für den rechten Beamer.
Dann wurde die Keynote-Präsentation auf zwei MacBooks verteilt und lokal jeweils die anderen Folien verborgen. Letzteres ging ganz gut in der Thumbnail-Ansicht mit gerader Anzahl an Folien pro Zeile. Dann ist es ein Multiselect über die Spalten, die man dann per Kontextmenü verbergen kann. Strike!

Die üblichen Klicker sind mit so einem Setting auch unbenutzbar und ganz nutzlos. Wie soll es gehen? Ein Klicker für zwei Computer? Zwei Klicker mit dem sicheren Usability-Flaw sie unter Lampenfieber zu verwechseln? Das Problem ließ sich durch zwei Mäuse auf dem Rednerpult lösen, die deutlich nebeneinander lagen und per Click die Slides weiter schalteten.

Man könnte vermuten, dass mehr Projektionsfläche zu noch mehr Reizüberflutung beim Publikum führt. It depends. Wenn man die Slides sinnvoll aufeinander bezieht, dann kann es in meinen Augen auch deutlich klarer werden. Ein Folienwechsel in halber Frequenz entlastet zudem das Kurzzeitgedächtnis, indem bei progressiven Diagrammen beide Phasen nebeneinander gezeigt werden können. Sliding-Slide-Transitions unterstützen die Illusion, dass Inhalte von einem Beamer auf den anderen verschoben werden.  Zusammengenommen sind das viele Vorteile, die den komplexeren Aufbau gerechtfertigt haben.


Ceci n’est pas une présentation

AlgoRhythm is it! Reflexionen in einer programmierten Welt

à propos

#wudhh postmortem

Timon Gerhardt konnte sagen,

ich arbeite für die Welt.

Was für ein Opening im 2. Track des World Usability Day Hamburg 2016! Wir alle sollten einstimmen, dass wir für die Welt arbeiten. Mittels einer „sustainable & green user experience“ könnten wir noch etwas länger und besser auf unserem Planeten unterwegs sein. Es ist nicht nur unser aller Verantwortung, sondern wir haben es als Usability Experten, Interaction Designer, Concepter & Co. auch in der Hand, resourcenschonendere Systeme zu gestalten.
@timongehrhardt macht es (hoffentlich) bei WeltN24. In jedem Fall berichtete er, wie sich das Medienunternehmen gerade user-zentriert neu erfindet.

Wirklich große Freude bereitete es mir als Moderator, dass beim Thema Pattern Library die Hütte bis unters Dach voll war. Jan Kiekeben verstand es auch für Newbies Lust auf Mehr zu machen. Warum das Rad immer wieder neu erfinden? Man nutze einfach 2 mal das Rad-Pattern, um ein Fahrrad zu konstruieren. Bei 4-facher Anwendung ergibt sich ein Auto… äh… also fast. Aber das Prinzip ist klar, oder? Hier die Slides und weitere Referenzen zu Patterns.  Geklickt? – Ja genau, denn schon lange vor Immonet, @jjchieferson‘s Arbeitgeber, haben Architekten mittels Patterns menschenfreundliche Häuser und Wohnungen gebaut. Mind your design roots!

Das Interesse hielt auch bei Torsten Jonas an, der auf der Großbildleinwand des Hörsaals über Big Screens parlierte. Zu Zeiten den Wearables und Borg-Implantate sollte man bitte nämlich nicht die großen und immer größer werdenden Bildschirme vergessen, die auch von Torstens Oma noch genutzt werden können. Ich kenne zwar seine Oma nicht, aber es stimmt trotzdem: Die Screens werden kleiner und größer und die Nutzungskontexte werden immer vielfältiger. Dafür werden bei Cellular sinnvolle Konzepte entwickelt. – Slides hier

Und dann hing er vor mir. Ein weißer Kittel, wie für mich gemacht. Seit ich den schönen alten Ditze-Hörsaal in der Finkenau vor Jahren zum ersten mal betrat, stelle ich mir Dr. Sauerbruch vor, wie er Usability-Probleme eines kranken interaktiven Systems vor der versammelten Zuhörerschaft des WUD obduziert. Krank war hier Niemand, aber der Spass war groß, als dann “die Männer in den weißen Kitteln” den @dolbydigger direkt vom Pult weg abholen wollten.

Der Doc hatte dann noch eine traurige Nachricht zu überbringen.

Sie müssen jetzt sehr stark sein: Der Prozess ist tot. Wir haben alles versucht, aber der User-Centered-Design Prozess war nicht mehr zu retten.

Nähere Betrachtungen dazu lieferte post-mortem Arno @abublitz. Slides hier

Ein Fazit zum WUDHH will ich mir nicht anmaßen, da ich nur einen kleinen Ausschnitt miterlebt und mitgestalten durfte. Der Track 2 war sehr gut besucht und bot hochkarätige Vorträge. Die Diskussionen zeigten ein Interesse und Verständnis der Teilnehmer und wurden jeweils auch noch in kleinerem Kreis weiter geführt.

Den WUD selbst gibt es seit 2006 in Hamburg. Die Nachhaltigkeit hat sich für diese Veranstaltung also gezeigt. Ich hoffe, dass auch im Nachhall einige Themen aufgegriffen und vertieft werden und sich jeder überlegt, wie man seine Konzepte nutzungsfreundlicher und resourcenschonender gestalten kann.


// alle Bilder (und noch mehr) CC-BY-NC-4.0 mprove photography

Siehe auch_ Der World Usability Day durch die „Nutzerbrille“ eines Außenstehenden

Klappt nicht? UX Design hilft!

Wer ist eigentlich der Dumme, wenn etwas nicht funktioniert? Oftmals sucht man die Schuld bei sich selbst, da es ja offensichtlich allen anderen Nutzern des Produktes nicht schwer fällt damit klar zu kommen. Zugegeben – die digitalisierte Welt wird immer komplexer. Vorbei sind die Zeiten, als man mit der flachen Hand auf den Fernseher schlug, um den Schnee zu vertreiben. Heute sind die Geräte so flach, dass man auch gleich in die offene Klinge eines Kochmessers greifen könnte. Im Inneren vieler technischer Geräte verrichten Computer ihren Dienst; diese können aber nur so gut sein, wie die Designer und Entwickler das Gerät und seine Funktionen gestaltet haben.
Wenn etwas nicht funktioniert, dann liegt das in den seltensten Fällen an einem menschlichen oder Systemversagen, sondern eher an einem Mißverständnis zwischen den Erwartungen des Anwenders und den Annahmen der Produktgestalter. Dumm ist das für alle Beteiligten, insbesondere aber für den Hersteller oder Anbieter des Produktes – sei es nun ein ein anfaßbares Produkt oder ein digitaler Service per App oder Website – denn ein unzufriedener Kunde hält schnellsmöglich nach Alternativen Ausschau. Ist er hingegen von Nutzen und Bedienbarkeit überzeugt, wächst seine Loyalität und er wird ein weiteres Produkt der Marke gerne wieder kaufen oder das Produkt weiterempfehlen.
Im Bereich des Produkt-Design hat sich für die Wahrnehmungen und Reaktionen eines Anwenders der Begriff User Experience (UX) etabliert. Dieser umfasst alle kognitiven und emotionalen Reaktionen, die durch die Nutzung eines Systems, Produktes oder Service hervorgerufen werden. User Experience (zu deutsch Nutzungserlebnis) beginnt dabei schon deutlich vor der eigentlichen Nutzung, da die Customer Experience, also die Phasen rund um die Kaufentscheidung – wie z.B. Interesse, Neugierde, Kosten/Nutzenabwägungen, Vorfreude – die User Experience nachhaltig beeinflussen.
So weit – so gut. Nur bleibt ein Problem, denn im eigentlichen Sinne gibt es kein User Experience Design. UX sind Prozesse im Menschen. Für eine direkte Einflussnahme auf die UX des Anwenders müsste man ihn entweder hypnotisieren oder Drogen verabreichen. Also bleibt nur, die Schnittstellen und Interaktionen zwischen dem Anwender und dem Produkt oder Service so zu gestalten, dass dabei eine möglichst positive Nutzungserfahrung hervorgerufen wird. Der Begriff hierfür ist Usability (zu deutsch Gebrauchstauglichkeit). Usability ist eine Produkteigenschaft, die gestaltet und gemessen werden kann. Sie setzt sich zusammen aus
a) Effektivität – Wird ein Ziel erreicht?
b) Effizienz – Wie aufwendig ist es das Ziel zu erreichen?
c) Zufriedenheit – Wie zufrieden (subjektiv-gemittelt) sind die Anwender mit dem Produkt oder Service?
Dabei ist es wichtig den Anwender, seine Frage- oder Problemstellung, sowie den Anwendungskontext zu kennen, da davon maßgeblich die Beurteilung der drei Kriterien abhängt.
Dazu ein kleines Beispiel: Ein Navi mag gut auf dem Smartphone funktionieren, wenn man es fest im Auto installiert und in Ruhe das Fahrtziel eingegeben hat. Eine Navigation per Smartphone App auf einer Segeljolle ist fraglich, da die Bedienung des plötzlich sehr klein wirkenden Touchscreens mit womöglich nassen Fingern auf schwankendem Deck die korrekte Eingabe des Zielhafens sehr erschweren kann.
Es ist die Aufgabe von Produkt-Designern, Interaktionsdesignern, Informationsarchitekten, Service-Designern, etc. die Anwenderseite im Business-Kontext zu verstehen und deren Perspektive in den Entwicklungsprozess einzubringen. Dann besteht die Chance, dass das Produkt die Kunden begeistert und aus der Neuentwicklung auch ein Erfolg am Markt, also eine Innovation wird.

Remote TV A11Y

This article is about reducing complexity with a knife, scissors, and some tape. These tools already indicate that I am talking about real life! Well, in fact you can cut all the wires of your power adaptors to simplify your life, but I do not recommending this right now. The problem at hand is a TV remote — I can hear your aarghs! Too many remote controls with too many functions, too tiny buttons, too easy to get lost, confusing labels and to sum it up: not suited to the task. My user population is an 80-yrs old lady with a telly hooked up to the cable; no special equipment like VCR, DVD, AUX 1-3 or SAT. Not to mention HD recorders, or TiVO with timeshift functionality. In my opinion it is even difficult for an educated engineer to use any remote control properly, but at 80 years you come from a totally different background to say the least, and your mental abilities are no longer at 100%. Usage errors are frequent — and the concept of Undo or Home is not available.
As said, my approach reduces the likelihood of user errors by making dangerous actions impossible to trigger:

http://www.23hq.com/mprove/photo/4903842
I find my design also superior to the competition because in terms of robustness you cannot remove the paper shield by accident.
(also http://om.ly/Ipvj)

Other special remote controls aim to address a limited eyesight of the user by making everything larger:

http://www.23hq.com/mprove/photo/4903784
They shouldn’t have stopped here. Clear wording is preferred. But this is no news if you are familiar with accessibility guidelines. On the other hand, this is the first remote that offers a function to call a taxi (CAB) — I call that a unique selling point!
I suppose different shapes of buttons would also be a good idea, because haptic feedback becomes more important if you cannot see so well anymore; or if it’s quite dark in your living room with the home entertainment system. Though in the example above, channel and volume controls are too similar to get used to without taking a look all the time.
[originally published as a User Experience Forum Newsletter #28 | Join Xing]

Impress Task Pain

Each and every time I open an Impress window I have to close the task pane. No, I don’t want it. I don’t need it. It just consumes screen space. If I need it I want to be in control and open it myself and close it afterwards when no longer needed.
RFE: The state of the task pane should become a persistent Impress setting.
ISSUE# 95600

C. /IBM says: Indeed, this has annoyed me for years already; in search of the hidden option to turn off this “feature”, I came across your post. Thanks for raising this!

Handbook of Usability Testing, 2nd ed.


From Dana:

Hi!

I’m tingling, I’m so excited. I like to think that this is a special event in the user experience world. But every book author probably thinks that.

Handbook of Usability Testing, Second Edition by Jeff Rubin and Dana Chisnell ships on Monday, April 28.

This is not your mother’s HUT. Well, of course not. The first edition was published in 1994. Technology isn’t special anymore, it’s everywhere. (There were DOS examples, for heaven’s sake!) For HUT 2.0, Jeff and I

  • Simplified the organization of the main sections
  • Reordered many chapters to more closely reflect the flow of planning and conducting a test
  • Updated dozens and dozens of examples, samples, and stories
  • Expanded and updated discussions about recruiting participants, whether you need a lab, working with observers, analyzing testing data, and (we think) the best way to make recommendations
  • Added a chapter on variations on the basic method
  • Populated www.wiley.com/go/usabilitytesting with
    • electronic versions of many of the deliverables used as examples used in the book
    • updated references
    • a (we hope) comprehensive list of other resources such as conferences and seminars, other books, blogs, and podcasts.

The drawings and diagrams are have been freshened and improved. The layout and format promise to be less nerdy and more accessible, too.

Oh, and we benefited from sage reviews from Janice James, founder of the Usability Professionals’ Association as our technical editor (brava!), and a foreword by Jared Spool. […]

Hope your experience with HUT 2.0 is good.

Dana

P.S. Here’s the official cite:

Rubin and Chisnell, Handbook of Usability Testing, Second Edition: How to Plan, Design, and Conduct Effective Tests (Wiley, 0470185481, 450 pages, April 28, 2008).

Dana’s blog: usabilitytestinghowto.blogspot.com