Chronoscope Hamburg

Chronoscope Hamburg für Web, iPhone und iPad

Das Chronoscope Hamburg ist eine Zeitmaschine, mit der man 300 Jahre in die Geschichte Hamburgs zurück reisen kann. Das Projekt, das im Rahmen von Coding da Vinci Nord entstanden ist, läuft in jedem Browser und auch als spezielle WebApp für iPhone und iPad.

Die Start- und die About-Seite erklären schon ausreichend worum es geht. An dieser Stelle soll daher mein Manuskript des Abschluss-Events im Resonanzraum ein paar Aspekte des Design-Prozesses beleuchten.

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Moin,

darf ich vorstellen: Meine Kollegen Hein und Fiete. Ihres Zeichens Geometer, die vor mehreren 100 Jahren mit einer unglaublichen Präzision Hamburg vermessen haben. Ihre Karten – und 240 weitere von Hamburg, Altona bis hin zur Elbmündung befinden sich heute in der Stabi und sind der Ausgangspunkt für mein Projekt.

Ich bin Matthias Müller-Prove, Informatiker und Interaktionsdesigner.

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Im ersten Schritt ging es um das Zugänglichmachen und Sichten der Karten, denn 6GB Scans und MetaDaten im XML Format sind nicht per se einfach zu durchstöbern.

Schon hier gab es wunderbare Details in den Marginalien zu entdecken. Und sobald man die Karten alle vor sich hat und am Bildschirm performant und dynamisch betrachten kann, kommen die Ideen zur Umsetztung von ganz alleine.

Der spannende Punkt beim Experience-Design ist es, wie man es schafft die eigene Begeisterung für das Thema zu transportieren. Denn es sollte ja bei den Anwendern selbst die Begeisterung geweckt werden und ihre Neugierde sollte sie zu Ecken und Zeiten von Hamburg leiten, die ich gar nicht vorgedacht habe. 

Außerdem ist jedes Interface entweder Map or Plan. Bei einem Plan müssen vorgegebene Schritte abgearbeitet werden um das Ziel zu erreichen. Bei einer Karte navigiert der Nutzer selbst.

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Gebaut und gestaltet habe ich also eine Zeitmaschine, mit der man quer durch Hamburg und Altona und quer durch die Jahrhunderte reisen kann. Derzeit gibt es 4 Karten, die man transparent über die heutige Stadt legen kann. Die Karten habe ich händisch ausgerichtet und in höchster Qualität eingebunden.Jeder meiner Usability-Probanden ist sofort zu einem Ort navigiert, den sie sehr gut kennt. Diesen persönlichen Bezug kann keine Guided Tour herstellen.

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Das Chronoscope basiert auf google maps, und ist mit JavaScript implementiert. Es läuft in jedem Browser und kann auch als spezielle WebApp für iPhone und iPad gestartet werden. Dann hat man noch mehr Platz für die Karten.

Seit gestern gibt es ein secret Feature: ChronoHyperLinks. Das sind Links, die man mit Freunden teilen kann.

Wer Lust bekommen hat, kann das Chronoscope Hamburg gerne selbst ausprobieren.

Gutes Design ist langlebig und nachhaltig

Die PAGE fragt aktuell Was ist gutes Design heute? und hinterfragt damit auch Dieter Rams’ These nach der gutes Design langlebig zu sein hat. Dazu durfte ich mich wie folgt äußern_

Bei der Gestaltung für rein digitale Medien ist es relativ unerheblich, ob man die Produkte in kurzen Zyklen erneuert und dabei Altes wegwirft. Es sind nur bunte Pixel und Licht. Ver­schwendet wird dabei nur die Arbeitszeit des Designers und die der Webentwickler. Gestaltet man zum Beispiel den Auftritt für eine Konferenz, will man kurzfristig Aufmerksamkeit erzeugen. Bei einer Cutting-Edge-Konferenz mit innovativen Themen, darf man mit dem Design sogar irritieren und die aller neusten Design-Trends benutzen und übertreiben – in dem Kontext macht Langlebigkeit keinen Sinn. Danach hat die Site ihren Nutzen erfüllt und wird bis zur nächsten Auflage der Konferenz unwichtig. Falls man allerdings zusätzlich einen nachhaltigen Effekt erzielen möchte – Stichwort Community Building oder Branding, sollte man in der Zwischenzeit die Site nicht stiefmütterlich behandeln, sondern hier die Vorträge in Form von Slides oder Videos anbieten.

Visual Design war gestern skeuomorph, dann »flat« und nun »material«. Folgt man jeweils den neuesten Design-Trends, bleibt leider oft der Nutzer dabei auf der Strecke, da er beispielsweise nicht mehr erkennen kann, ob es sich um einen aktiven Button handelt oder um statischen Text. Die Gestaltungsregeln und -prinzipien für interaktives Design sind in jedem Fall wichtiger und langlebiger als Modetrends an der Oberfläche.

Zapft man allerdings für die Produktherstellung Ressourcen der Erde an, indem man zum Beispiel Seltene Erden und Metalle wie Coltan und Kobalt aus China in Smartphones verbaut, bekommt Langlebigkeit im Design einen anderen Stellenwert. Ist das Telefon zu trendy und nach kurzer Zeit unmo­dern, wirft der Verbraucher das ganze Produkt auf den Müll, mitsamt den kostbaren Ressourcen. Da wird es schon dramatischer. Das Design der Hardware muss nachhaltig sein. Ein tolles Beispiel für langlebiges Design ist das Regal­system 606 von Vitsœ, das Dieter Rams 1960 entworfen hat. Seinen zehn Gestaltungsprinzipien entsprechend stellt die Firma ausschließlich langlebige Möbel her, mit dem Ziel: Es besser zu machen statt neuer.

Diesen Aspekt müssen wir Designer künftig mehr bedenken, denn rein digitale Anwendungen, die früher unter den Glasscheiben der Displays lagen, werden mit dem Internet of Things oder Tangible Interfaces zunehmend haptischer und materialorientierter. Das, was Industriedesigner schon lange wissen, war bisher im Screen-Design irrelevant. Nun müssen wir uns zugunsten der Nachhaltigkeit mit Langlebigkeit beschäftigen. [erschienen, leicht gekürzt, in PAGE 10.16]

Matthias Müller-Prove

Nachhaltigkeit wird auch fürs Screendesign relevant. –Matthias Müller-Prove

#WUDHH am 10.11.2016

World Usability Day Hamburg #wudhh 10.11.2016

Moin,
der World Usability Day Hamburg findet am 10.11.16 statt. Wie immer ist das der zweite Donnerstag im November. Und wie immer findet der WUD weltweit in vielen Städten statt.

Das Generalthema lautet für 2016 “Sustainable (Green) UX”, also zuallererst der schonende Umgang mit den endlichen Ressourcen unseres Planeten, aber wohl auch der sinnvolle Umgang mit der Zeit und Aufmerksamkeit der Anwender und mit dem Zeitbudget der Design- und Entwicklungsteams.

Der WUD lebt von Euren Beiträgen! Überlegt Euch also bitte, wie Ihr den WUD bereichern könnt. Der Call for Presentations [doc] läuft noch bis 7.9.16 20.9.16.

Links

Der HHer WUD wird organisiert von eparo und der HAW.

Medienpartner ist uxHH.

Inspire – Inform – Consult /reloaded

UXCampHH Circus

Für UX-Designer kann jede Unterstützung, die sie aus anderen Firmenbereichen bekommen, nur herzlich willkommen sein. Entwickler, die um ihre eigenen Stärken wissen – hoffentlich das Entwickeln – und die ihre Schwächen kennen – wahrscheinlich den benutzerzentrierten Ansatz – und die deshalb proaktiv auf die UX-Designer zugehen sind unschätzbar. Customer Experience-Experten, die nicht nur Käufer, sondern auch die Anwender dahinter bedenken, stehen einer Zusammenarbeit mit den UX-Designern aufgeschlossen gegenüber. Damit solche Kollegen nicht die Ausnahme darstellen, sollte es sich der UX-Designer zur Gewohnheit machen, durch stetiges Aufklären seine in software-ergonomischen Belangen unerfahrenen Arbeitskollegen für Usability und User Centered-Design zu sensibilisieren und interessieren.

In den frühen siebziger Jahren trafen sich die Forscher am Xerox PARC wöchentlich zu den so genannten Bean-Bag-Konferenzen. Auf Sitzsäcken verteilt lauschten sie den Ausführungen von Fachkollegen und ersannen die technischen und interaktiven Konzepte des Personal-Computings für die folgenden Dekaden. Heute veranstalten die größeren Firmen interne Vortragsreihen und Innovation Summits. Diese Seminare bieten den Mitarbeitern in regelmäßigen Abständen Einblick in Fragestellungen der Unternehmensstrategie, sowie aktueller Trends der Hard- und Softwareentwicklung. Die Vortragenden können dabei aus der Firma selbst kommen; das dient dem Zusammenhalt und dem besseren Verständnis für Herangehensweisen in anderen Abteilungen. Durch eingeladene Vorträge werden dem Team neue Impulse gegeben. Sie können zusätzlich den schönen Effekt haben, dass die Position des UX-Designers gestärkt wird.

// Dieser Text erschien 2003 im Hanser Verlag. Es wurden lediglich ein paar Begriffe ausgetauscht, um ihn an den heutigen Sprachgebrauch anzupassen. cf. Everything You Always Wanted to Know About UX – But Were Afraid to Ask – UXCampHH 2016

9 Zutaten für erfolgreiche Communities

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15 erfolgreiche Jahre mit der uxHH Community und dem UX Roundtable sind keine Zufall. So gibt es einige Zutaten und Verhaltensmuster, die die Chance für ein Gelingen einer jeden Community deutlich erhöhen. Hier kurz und bündig die Top-9:

  • Orga – ein kleines agiles Team, dessen Mitglieder eigenverantwortlich, aber kooperativ die Termine organisieren.
  • Kontinuität und Frequenz – Die Termine dürfen nicht zu weit auseinander liegen und sie sollten nach einem regelmäßigen Schema geplant sein.
  • Referenten und Themenspektrum – Attraktive Themen und gute Referenten sind wichtig für die Qualität der Events.
  • Formate – Die Regelmäßigkeit ist wichtiger als jedes mal einen Vortrag zu haben. Alternativen sind Workshops, Roundtable Wiener Art („Jeder bringt zwei Folien“), Konferenzberichte oder eine UX HappyHour in einer Bar.
  • Venue – Ein fester neutraler Veranstaltungsort ist gut; wechselnde Firmen als Gastgeber geben zusätzliche Impulse und Anreize für die Teilnehmer zu den Events zu kommen.
  • Moderation – Rituale wie beispielsweise Vorstellungsrunden und Ice-Breaker sorgen dafür, dass die Veranstaltungen auch zum Networking genutzt werden können. Die ModeratorIn präsentiert und repräsentiert den Roundtable. Ihrem Geschick ist es zu verdanken, dass neue Teilnehmer sich willkommen fühlen und dass neue Referenten gefunden werden können.
  • Online Community – Es ist wichtig 1) seine potentiellen Teilnehmer erreichen zu können, 2) von diesen erreicht werden zu können und 3) eine Platform für das nachträgliche und nachhaltige Vernetzen anzubieten. Unsere Startseite liegt auf uxhh/roundtable. Event-Einladungen und teils auch Diskussionen laufen über die uxHH-Gruppe auf Xing. Weitere Kanäle wie beispielsweise @uxHH auf Twitter und eine uxHH-Seite auf facebook erweitern die Sichtbarkeit. Eine durchwegs überzeugende Lösung scheint es nicht zu geben. Man bedenke aber beim Start einer Community, dass man später kaum noch die Platform wechseln kann. /cf. 4 basic principles for communities by Esther Dyson
  • Archiv – Ein Webarchiv aller Veranstaltungen sorgt für eine nachhaltige Wirkung der Veranstaltungsreihe und weckt Neugierde bei zukünftigen Teilnehmern. Podcasts und Fotos können das noch unterstützen.
  • Kosten – Der UX Roundtable Hamburg ist eine NoBudget-Veranstaltung. Daher sei an dieser Stelle all unseren Raumsponsoren gedankt.

Passt das auch für die Gruppen, in denen Ihr Euch trefft? Welche weiteren Erfahrungen und Ratschläge könnt Ihr weiter geben?

Apple Preisliste Stand November 1984

Apple-Preisliste1984_2 Apple-Preisliste1984_1

Versuchen Sie nicht eine Maschine zu werden.

Bei vielen Computern muß man wie ein Computer denken lernen, um damit umgehen zu können.

Nicht so bei Apple. Da hat der Computer schon gelernt, sich auf Ihre Arbeitsweise einzustellen. Deshalb ist er so leicht zu verstehen, zu bedienen und deshalb nutzt man ihn oft und gerne.
Denn es gibt auch für alle Aufgaben den richtigen Apple.

Den Apple //c, den kleinen, kompakten und kompletten Computer, der in Ihren Aktenkoffer paßt und der mit erstaunlicher Leistungsfähigkeit überrascht.

Den Apple //e, gewissermaßen der erste Personal Computer überhaupt und auch heute an erster Stelle, was Vielseitigkeit Zuverlässigkeit und Ausbaumöglichkeiten betrifft.

Den Macintosh, das kleine Genie für jeden Schreibtisch und für jedermann. Statt Computerkommandos hört er auf Ihren Zeigefinger, denn in ihm steckt die revolutionäre Lisa-Technologie.

Und Lisa, das professionelle Bürosystem mit der revolutionären Technologie der Maus-Steuerung und der integrierten Software. Noch nie war es so leicht, so vielfältige und komplexe Aufgaben zu lösen.

Heute gibt es weltweit über 2 Millionen Menschen, die einen Apple haben. Und damit lieber arbeiten, als mit einem Computer.
Wenn Sie Apple näher kennenlernen, gehören Sie bald auch dazu.

Apple-Preisliste1984_3Apple-Preisliste1984_4

// gefunden auf http://www.mauseum.net/Apple/

// Scan der Preisliste März 1985

15 Jahre UX Roundtable Hamburg @ Boilerman Bar, 30. Mai 2016

boilermanSeit März 2001 treffen sich Interaction Designer und Usability-Experten allmonatlich zum UX Roundtable. Das macht uns zu Deutschlands erstem Treffpunkt für Interaktionsdesigner und Usability-Experten.

Darauf wollen wir am 30.5. anstoßen.
Wir freuen uns auf das Seemannsgarn, das die alten UX-Haudegen zum Besten geben werden genau so, wie auf ein Wiedersehen mit den zahlreichen UX-Designern, die über die Jahre zu uns gestoßen sind.
Treffen am 30.5.16 ab 19:30 Uhr in der Boilerman Bar im Alten Hafenamt, Osakaallee 12, 20457 Hamburg

Designer oder Künstler?

Jemand, der macht was er will, ist ein Künstler.
Jemand, der macht was er muss, ist ein getriebener Künstler.
Jemand, der macht was andere wollen, ist ein Angestellter.
Jemand, der macht was andere brauchen, ist ein Designer.

RSE16 sucht nach Living Sustainable Patterns

RSE16 - Living Sustainable Patterns

Das Raum Schiff Erde ist ein Kongress für digitale Philosophie, Experience Design und Netzkultur mit nachhaltig globalem Anspruch. Unter dem Motto Living Sustainable Patterns wird sich am 21.2.16 erneut eine bunte Mischung aus Wissenschaftlern, Social-Media-Experten, Designern, und Medienkünstlern im Nochtspeicher auf St. Pauli in Hamburg treffen.

Dabei ist das Raum Schiff Erde selbst ein Living Sustainable Pattern, denn seit 2010 ist es bereits der 5. Kongress dieser außergewöhnlichen Art. Das diesjährige Motto geht auf den Architekten Christopher Alexander zurück, der seine Philosophie des Bauens von Städten, Gebäuden und Konstruktionen in mehreren Büchern dokumentierte. Jedes einzelne Pattern beschreibt dabei für eine Problemsituation die darin wirkenden Faktoren, zeigt prototypische Lösungen auf und illustriert diese mit Beispielen und Verweisen zu verwandten Patterns. Diese Idee haben die Software-Engineers Ende der 1990er Jahre für sich entdeckt, als sie der Komplexität der Systementwicklung nicht mehr Herr wurden. Den Software Design Patterns folgten die Interaction Design Patterns — manch andere Disziplinen haben ebenfalls Pattern-Languages für ihre Domäne adaptiert. Behavioral Patterns gehen sogar in die Richtung von Gruppen-Dynamik, Team-Arbeit und Innovation.

Wie bereits angedeutet folgt die Crew des Raum Schiff Erde ebenfalls einigen Patterns, um den Kongress jedesmal zu einem ganz besonderen Event für alle Beteiligten werden zu lassen.

We are not passenger, we are all crew on spaceship earth! — Marshall McLuhan

In diesem Jahr dürfen sich die teilnehmenden Astronauten auf ein paar ganz besondere Referenten freuen: Nils Sparwasser vom Deutschen Luft- und Raumfahrtzentrum für Erdbeobachtung; Olaf Bartels spricht über Stadtarchitektur; Dr. Julia Kleeberger und Franziska Schmidt von Junge Tüftler aus Berlin zum nachhaltigen Lernen. Des Weiteren kommt die Dokumentarfilmerin Sandra Trostel und berichtet über John Cage und den Chaos Computer Club; der Szenograf Sven Klomp macht aufmerksam für Muster des Alltags; Jenni Schwanenberg zeigt, wie man mit Patterns innovativere Produkte und Services entwickeln kann, und als Closing Keynote Speaker kommt Prof. Dr. Frieder Nake, der seit den frühen 1960er Jahren mit Algorithmen in der Kunst experimentiert.

Dank der Sponsoren — human interface design GmbHeffective webworkeparo, und Xing — ist ein Flugticket zu 15 EUR zu haben. Ermöglicht wird das RSE16 zudem durch viel ehrenamtliches Engagement der Crew und der ideellen Unterstützung des HIFoum e.V., dem Alumni-Verein des Fachbereich Informatik der Universität Hamburg.

Weitere Infos und Tickets unter http://raumschiffer.de